Reifen- und Schlauchgrößen beim Einrad

Größensysteme

Reifengrößen sind beim Fahrrad schon eine komplizierte Geschichte – und somit auch beim Einrad.
Reifengrößen werden zumeist in Zoll oder in metrischen Größen (ISO/ETRTO) definiert.

E.T.R.T.O. steht für die European Tire and Rim Technical Organisation – welches Grundlage für die ISO-Norm war, der International Organization for Standardization. Diese Norm hilft bei der Größenfindung – denn früher wurden die Reifengröße von jedem Land selbst definiert – und waren dadurch untereinander trotz scheinbar gleicher Größe nicht kompatibel. In Zoll und in Brüchen.

So hat zum Beispiel ein 20″ x 1,95″ Reifen hat einen Innendurchmesser von 20″ (406 mm). Als Breite wird 1,95″ (47 mm) angegeben. Wobei die reale Breite von Hersteller zu Hersteller stark variiert – die einen messen die Breite  und außerdem von der Felgenbreite abhängig ist.

Hier eine Übersicht der Zoll/ETRTO-Größen:

  • 12 1/2″: 203 mm
  • 16″: 305 mm
  • 18″: 355 mm
  • 20″: 406 mm
  • 24″: 507 mm
  • 26″: 559 mm
  • 27,5″: 584 mm
  • 28″/29″: 622 mm
  • 36″: 787 mm

Neben diesen, heute Gängigsten Größen gibt es darüber hinaus noch das “alte” Zollsystem welches die Werte nicht als Kommazahlen sondern in Form eines Bruchs darstellt, wie z.B. beim 12 1/2″. Leider ist es nicht so, wie man vielleicht denken mag, dass dies 12,5″ entspricht. Hier kann man nur auf die “Brownsche Regel” verweisen, welche besagt:
“Wenn zwei Reifengrößen mit mathematisch gleichen Größenangaben versehen sind, aber eine ist mit Dezimalzahlen und eine mit Dezimalbruchdarstellung, dann sind diese Reifen nicht austauschbar.” Mehr zum Thema findet ihr auch hier.

19″ und 20″ – wo ist der Unterschied?

Besonders beim Einrad gibt es häufig Nachfragen zum Thema 19″ und 20″. Daher möchten wir erstmal hier drauf eingehen:

20″ – das ETRTO-Maß hierzu ist 406 mm, beschreibt den Durchmesser. Diese Größe ist auch bei Kinderrädern gängig und z.B. beim Luxus 20″ oder Profi 20″ gebräuchlich. Auch das QU-AX Muni Starter hat einen Reifen mit diesem Durchmesser – 406 mm.

Eine weitere, oft irrtümlicherweise als 20″ bezeichnete Größe ist 19″ – ETRTO-Maß 387 mm. Diese Größe stamm ursprünglich aus dem Fahrrad-Trial-Bereich. Hier sind Reifen mit besonders viel Volumen (2,5″ bzw. 67 mm Breite in etwa) wichtig um ausreichend “Rebound” zu haben. Bei QU-AX ist lediglich das Muni 19″ mit dieser Felgengröße ausgestattet.  Typischer Reifen hier ist der Maxxis Creepy Crawler.
Warum 19″ auch als 20″ bezeichnet wird liegt ein Stück weit am amerikanischen System die Reifengrößen zu bezeichnen: In Amerika wird der Reifen gemeinhin von Außen gemessen. Darum nennen diese die 19″ Räder mit fettem Reifen gern mal 20″.

QU-AX Luxus 20" orange

Ein QU-AX Luxus 20″ (406 mm)

QU-AX Muni Starter

Ein QU-AX Muni Starter in 20″ (406 mm) mit fettem 2,5″ Reifen

19" Muni #rgb rot

Ein QU-AX #rgb 19″ (387 mm) mit fettem 2,5″ Reifen

Wie schon aus den unterschiedlichen ETRTO-Größen hervorgeht – sind diese beiden 20″ Größen nicht miteinander kompatibel – da eben unterschiedlich groß. Am Besten schaut man auf den ETRTO-Durchmesser – dann weiss man auch am Sichersten, um welche Größe es geht.

28″ und 29″ – und was ist das jetzt?

Ähnlich verhält es sich bei 29″. Schaut man auf die ETRTO-Größe (622 mm) handelt es sich um ein 28″ Rad (622 mm ETRTO). Besonders “fette” 28″ Räder, z.B. Muni-Räder (oder bei Mountainbikes “Twentyniner”). 29″. Da der äußere Durchmesser eher einem 29″ entspricht – wirkliche Neunundzwanziger gibt es aber nicht.
Wie schon eingangs erwähnt, ist das Thema Größe etwas kompliziert – ein 24″ mit fettem Reifen (z.B. beim 3,0er Muni) nennt aber dann doch keiner mehr 25″.

24″ und Renneinräder nach IUF

Beim Renneinrad gibt die IUF 24″ (ETRTO-Maß 507 mm) als Radgröße für zahlreiche Wettkämpfe vor – definiert diese aber über den Raddurchmesser inkl. Reifen: 618 mm. Da die 24″ Einräder die hier zu Beginn verwendet wurden relativ große Reifen hatten, liess dies soviel Luft nach oben (zwischen Felgen- und Durchmesserdefinition), so dass einmal Fahrer auf die Idee kamen ein 26″ Einrad mit schmalen Rennradreifen zu verwenden (weniger Rollwiderstand, leichter) – was dann ebenfalls knapp innerhalb dieser Vorgaben lag. Die Größenregel besagt somit 24″ – auch wenn die meisten Renneinräder – von der Felge aus gesehen – 26″ Räder sind.

Profi BB Einrad 507 mm (24"), schwarz

QU-AX Profi BB 24″

QU-AX Profi BB #rgb

QU-AX Profi BB #rgb 24″

  • Abschliessend gibt es noch drei weitere, bei Felgen relevante Eigenschaften:
    Die Anzahl der Speichenlöcher: Sie muss natürlich der Anzahl der Löcher in der Nabe entsprechen – und je mehr Speichen, je stabiler ist das Rad – ideal sind 36 Loch, bei besonders harter Beanspruchung auch 48 Loch. Bei kleineren Kinderrädern in 16″ oder 18″ z.B. reichen auch mal 28. Ansonsten wären die Speichenwinkel zu steil und die Zwischenräume zum Anziehen der Nippel zu eng.
  • Die zweite ist die Felgenbreite. Je breiter die Felge ist, desto stabiler ist sie. Und für breite Reifen sind breite Felgen wichtig, da der Reifen sich sonst zu sehr wölbt und dann das Fahrverhalten negativ beeinflusst.
  • Die dritte ist der Felgenquerschnitt: Eine Hohlkammerfelge ist deutlich stabiler als eine Felge mit nur einer Wand.

Profil & Farbe

Das Reifenprofil und die Reifenfarbe hängen im Wesentlichen vom Einsatzbereich ein. In Hallen wird oft eine helle Reifenfarbe gewünscht – oder sogar weisse Reifen sowie ein dichtes Profil ohne grobe Stollen – was auch den Fahreigenschaften auf festem Boden am zuträglichsten ist. Bei Geländereifen selbst ist im 19″ Trial-Bereich der Maxxis Creepy Crawler oder der OBR Gekok sehr beliebt. Im Flatland wird der Monty PRO bevorzugt. Bei 24″ Munis gibt es als wirklich breiten Reifen fast nur den Duro Razorback (früher Leopard Wildlife). Bei 27,5″ und 29″ hat der Fahrer die Wahl zwischen der gesamten Bandbreite an Mountainbike und Fahrradreifen, Breite, Profil hängen von persönlichen Vorlieben und Einsatzbereich ab. Zu Beachten bleibt immer, dass die Reifenbreite in etwa zur Felge passt – und der Reifen von der Höhe und Breite auch noch in die Gabel passt!

Ob und wie ein Reifen auf Hallenböden abfärben kann lässt sich dennoch nicht pauschal sicher sagen, da es nicht nur vom Reifenmaterial – sondern auch vom jeweiligen Boden, dessen Behandlung, der Reinigungsmittel, Temperatur usw. abhängt.

Welche Reifen an welches Einrad?

Im folgenden möchten wir helfen und zumindest für die gängisten Einräder mögliche Reifen auflisten – die problemlos passen sollten:

12″ QU-AX Luxus:

16″ QU-AX Luxus, OnlyOne 16″:

18″ QU-AX Luxus, OnlyOne 18″:

20″ QU-AX Luxus, OnlyOne 20″, Profi 20″, Giraffe Stahl und QX 20″:

QU-AX Muni Starter:

QU-AX Muni 19″, QX-series Muni, #rgb Muni, Kris Holm Trial Einrad:

QU-AX Luxus 24″, OnlyOne 24″, Profi BB 24″:

QU-AX Muni 24″, QX #rgb Muni 24″:

QU-AX Muni 27,5″:

QX #rgb Muni 27,5″:

QU-AX Muni 29″ (aktuelles Modell mit breitem Durchlauf), sowie das #rgb 29″ Muni

QU-AX 36″ Einräder, Monsterbike, Gentlemenbike:

Schläuche in allen oben genannten Größen findest Du hier.

Ventile

Im Fahrradbereich haben sich drei Ventile durchgesetzt: Das Auto-Ventil (auch Schrader genannt), das Deutsche (auch Dunlop genannt) Ventil, und das Sclaverand (auch französisches Ventil genannt). Jedes Ventil hat seine Vor- und Nachteile. Wir verwenden bei unseren Einrädern das Autoventil – welches man an jeder Tankstelle aufpumpen kann. Ein Deutsches Ventil kann ebenso verwendet werden, ebenso ein französisches. Manche Felgen auf dem Teilemarkt haben lediglich Bohrungen für das dünnere französische Ventil – hier passen dann Autoventil bzw. das Deutsche Ventil nicht. Aus diesem Grunde sollten französische Ventile auch mit einem Adapterring im Felgenloch fixiert werden, wenn sie in Felgen mit Autoventilbohrung genutzt werden.

Qualität

Ein Reifen kann nicht nur in der Qualität der Gummimischung unterschiedlich gut (Haltbarkeit, Grip etc. ) sein, sondern auch durch die Fadendichte, welche in TPI (threads per inch) gemessen wird. Besonders hohe TPI-Zahlen sind nicht nur pannensicherer, sondern auch haltbarer und haben zum Teil ein besseres Rollverhalten. Einfache Reifen sind mit einem Draht auf jeder Seite versehen, um sich rund im Felgenhorn zu halten. Höherwertigere Reifen sind oftmals faltbar, d.h. statt eines Drahts wird ein Kevlar- oder Aramidgeflecht in die Wulst eingearbeitet – das ist einfach leichter.